Um 20:24 Uhr erfolgte am 09.11.2007 für die FF Bönningstedt die Alarmierung zu einem Großfeuer in einem Werkstattgebäude mit angebautem Wohnhaus einer Reifenhandlung an der Kieler Straße in Bönningstedt.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte trat dichter Qualm großflächig aus den Dachstühlen beider Gebäudeteile und aus der abgewandten Dachstuhlhälfte des Werkstattgebäudes schlugen hohe Flammen. Aus dem Wohngebäude konnten zwei Familien unbeschadet in Sicherheit gebracht werden. Die weitere Erkundung ergab, dass es sich offenbar nur um ein Feuer in dem Dachstuhl der Werkstatt handelte und das Feuer noch nicht in den Dachstuhl des Wohngebäudes gelaufen war.
Aufgrund des Ausmaßes des Feuers und weil aufgrund des komplizierten Dachaufbaus mit einem umfangreichen und längeren Einsatz gerechnet wurde, erfolgte die Nachalarmierung der Drehleiter der Feuerwehr Quickborn sowie der Feuerwehr Hasloh. Für die Feuerwehr Bönningstedt wurde Vollalarm ausgelöst. Die Bundesstraße 4 musste während der Löscharbeiten zwischen der Bahnhofstraße und dem Ostermoorweg voll gesperrt werden.
Im einem gezielten ersten Angriff konnte durch zwei Atemschutztrupps der Feuerwehr Bönningstedt mit einem C-Rohr im Innenangriff und einem C-Rohr von außen das Feuer gestoppt und eine Weiterausbreitung eingedämmt werden. Durch weitere Kräfte wurde eine Riegelstellung zum Wohngebäude aufgebaut und das Übergreifen auf den Dachstuhl bzw. die Wohnungen im Wohngebäude verhindert.
Über Steckleitern und die Anhängeleiter der FF Bönningstedt sowie die Drehleiter der FF Quickborn erfolgte dann die mühselige und schwierige Aufnahme der besonderen Dacheindeckung. Diese Dacheindeckung bestand aus großen Metallplatten, die einer Dachziegelform nachgebildet und auf einer zusätzlichen Holzkonstruktion über dem alten Gebäudedach aufgebaut worden waren. Von Innen war der Dachstuhl mit Holzfaser oder Gipskartonplatten versehen. Somit konnte sich das Feuer innerhalb dieser Konstruktion einerseits immer weiter ausbreiten und schwer bekämpft werden, andererseits trat aus dem zerstörten Dach und den geschaffenen Öffnungen in der Dachhaut viel Rauch aus, der den Einsatz sämtlicher Einsatzkräfte im Dachbereich unter Atemschutz erforderte.
Ein angeforderter „Fognail“ der FF Quickborn wurde zusätzlich zu den anderen Arbeiten durch die Dachhaut getrieben. Der hieraus austretende Wassernebel brachte dann das Feuer unter Kontrolle. Gleichzeitig wurde eine Öffnung des südlichen Giebels im Dachfirstbereich vorgenommen und hierüber die gezielte Brandbekämpfung in dem Dachzwischenraum wieder aufgenommen. Diese Maßnahmen brachten letztlich den gewünschten Einsatzerfolg.
Ingesamt wurden über die Einsatzdauer 74 Einsatzkräfte unter Atemschutz bei den Löscharbeiten eingesetzt. Die Versorgung der Einsatzkräfte mit neuen Atemluftflaschen erfolgte über den Schlauchwagen der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe. Durch die Versorgungsunternehmen E.ON Hanse wurde die Gaszufuhr und durch die Stadtwerke Pinneberg die Wasserzufuhr zwecks Vermeidung weiterer Schäden im Gebäude abgestellt.
Durch die Kriminalpolizei wurden noch während der Löscharbeiten erste Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Auch die Bürgermeisterin aus Bönningstedt, Frau Vera Bornholdt-Tiemann machte sich in der Nacht noch ein Bild von den Arbeiten und ließ sich von Einsatzleiter Jens Widau, Stv. Wehrführer der FF Bönningstedt, einweisen.
Während der Dachstuhl des Werkstattgebäudes weitgehend durch das Feuer zerstört wurde, wurde, konnte das Erdgeschoß gehalten werden. Hier entstand allerdings erheblicher Wasserschaden. Auch in dem Wohngebäude konnte nicht völlig verhindert werden, dass Schäden durch eingedrungenes Löschwasser entstanden. Inwieweit die Bewohner wieder in die Wohnungen zurückkehren konnten oder zunächst anderweitig untergebracht werden mussten, war zum Einsatzende noch nicht bekannt.
Die Einsatzkräfte der Feuerwehren Quickborn und Hasloh wurde ab 23:15 nach und nach aus dem Einsatz entlassen. Einsatzende der FF Bönningstedt war um 00:04 Uhr.
Insgesamt waren eingesetzt:
FF Bönningstedt mit TLF 16/25, HLF 20/16, LF 8, AL 16-4, GW-N, ELW 1, MTW und 54 Einsatzkräften
FF Quickborn mit DLK 23-12, TLF 24/50, GW/AS, ELW 1 und KdoW (TLF 16/25 und LF 16/12 standen zeitweilig in Bereitstellung) mit 26 Einsatzkräften
FF Hasloh mit TLF 16/25, LF 16/12, LF 8, ELW 1, MTW und 35 Einsatzkräften
Rettungsdienst mit 1 RTW
Polizei mit 4 FuStW
Kriminalpolizei
Versorgungsunternehmen E.ON Hanse und Stadtwerke Pinneberg