37 Einsätze: Stürme halten die Bönningstedter Einsatzkräfte in Atem

Orkan Ylenia – 17.02.2022

In der Nacht von Mittwoch den 16.02 auf Donnerstag den 17.02. zog das Orkantief Ylenia über Norddeutschland hinweg und verursachte immense Schäden. Um 05:25 Uhr wurden die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bönningstedt durch die ersten Alarmierungen aus dem Schlaf gerissen. Das Einsatzstichwort „Baum auf Straße“ sollten sie in den nächsten Tagen noch häufiger auf den Meldern lesen.

Auf Grund der Orkanböen sind zwei Bäume in den öffentlichen Straßenraum gestürzt und gefährdeten den aufkommenden Berufsverkehr am Donnerstagmorgen. Vor Ort wurden die Motorkettensägen der Einsatzfahrzeuge das erste Mal gestartet, die Straßen geräumt und für den Verkehr wieder freigegeben. Insgesamt sollten die Motorkettensägen in den nächsten Tagen noch 21-mal zum Einsatz kommen.

Noch am Morgen arbeiteten die Einsatzkräfte vier sturmbedingte Einsätze ab. Zunächst folgten keine weiteren Alarmierungen, sodass sie gegen 06:30 Uhr wieder einrückten. Keine Stunde später schrillte der Melder ein erneutes Mal. Parallel zu den Alarmierungen „Baum auf Straße“ und „Dachteile drohen zu fallen“ wurde für die FF Bönningstedt der „Ausnahmezustand Wachalarm“ alarmiert. Die Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus wurde besetzt, nahm die Einsätze der Leitstelle entgegen und koordinierte von nun an die Einsätze für die Feuerwehr Bönningstedt eigenständig.
Im Laufe des Tages demontierten oder befestigten die Einsatzkräfte lockere Dachteile, entfernten beschädigte oder umgestürzte Bäume und schleppten einen PKW frei, welcher vermutlich auf Grund einer Orkanböen von der Fahrbahn abkam und sich in der aufgeweichten Bankette festgefahren hatte. In der Kieler Straße drohte eine am Stamm beschädigte Tanne auf ein angrenzendes Wohnhaus zu stürzen und musste mittels Drehleiter aufwendig abgetragen werden.
Nachdem die Kräfte mit der Drehleiter bereits am Vormittag in Rellingen eingesetzt waren, wurden sie um 11:52 Uhr zur Unterstützung der FF Ellerbek zu dem vorerst letzten Einsatz alarmiert. In der Hauptstraße war die Krone einer Tanne auf 3 Metern Höhe abgebrochen und drohte in den öffentlichen Verkehrsraum zu stürzen. Um 12:35 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Die Fahrzeuge und Gerätschaften (allen voran die Motorkettensägen und entsprechende Schutzausrüstung) wurden gereinigt und für die drohenden Stürme vorbereitet.

Orkan Zeynep – 18. und 19.02.2022

Am Freitagabend hatte dann das Orkantief Zeynep den Kreis Pinneberg fest im Griff. Im Kreisgebiet wurden mehrere hundert Einsätze durch die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren abgearbeitet. Um 21:36 Uhr begann für die FF Bönningstedt eine weitere Sturmnacht.

In der Norderstedter Straße wurden mehrere Quadratmeter Wellblechdach von einem Gartenunterstand gerissen. Die spitzkantigen Bleche drohten zur Gefahr für den Straßenverkehr zu werden und wurden durch die Einsatzkräfte gesichert. Um Gefahren durch umgestürzte oder beschädigte Bäume zu beseitigen, arbeiteten die Einsatzkräfte in dieser Nacht eng mit den Kamerad:innen der Freiwilligen Feuerwehren Ellerbek, Tangstedt und Norderstedt-Garstedt zusammen. Gegen 04:07 Uhr kehrten die letzten Kräfte von einem dreistündigen Drehleitereinsatz in der Nachbargemeinde Ellerbek in das Feuerwehrhaus zurück.

Nach einer kurzen Nacht für die Einsatzkräfte erfolgte am Samstagmorgen um 09:48 Uhr eine weitere Alarmierung über die digitalen Meldeempfänger. Zehn Unwettereinsätze wurden unter anderem zur Unterstützung der Kräfte in Hasloh und Quickborn abgearbeitet. Mehrere Bäume wurde von den Straßen entfernt oder aus dem Korb der Drehleiter abgetragen.

Sturm Antonia – 20. und 21.02.2022

Am Sonntagmorgen wurden Dachteile einer Lagerhalle am Bahnhof gesichert. In der folgenden Nacht kam es zu einer weiteren Alarmierung mit einem bis dahin ungewöhnlichen Einsatzstichwort: „Wasser droht in Gebäude zu laufen“. Durch den Dauerregen der letzten Tage, waren nicht nur die Böden aufgeweicht, sodass die Wurzelteller vieler Bäume den Orkanböen nicht standhielten, sondern auch die Drainagen einzelner Wohnhäuser überfordert. In der Goosmoortwiete drohte das Regenabwasser vom Sturmtief Antonia nun in ein Gebäude zu laufen. Durch den Einsatz einer Pumpe konnten das Eintreten von Wasser verhindert und der Einsatz um 01:20 Uhr beendet werden.

Nachdem die Einsatzkräfte am Montagnachmittag ein weiteres Mal mit der Drehleiter in Hasloh unterstützen, wurden sie am Montagabend um 20:02 Uhr in die Ahornstraße alarmiert. Dort war Wasser in den Keller eines Einfamilienhauses eingedrungen und konnte mittels Tauchpumpen und Wassersaugern abgesaugt werden. Nach circa einer Stunde konnte die Einsatzstelle wieder an den Eigentümer übergeben werden.

37 Einsätze in 5 Tagen

Nach fünf stürmischen Tagen mit 37 Einsätzen für die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehr Bönningstedt konnte am Montagabend der letzte Unwettereinsatz erfolgreich beendet werden. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehren der umliegenden Gemeinden konnten die Einsatzkräfte in den vergangenen Tagen auch überörtlich schnell professionelle Hilfe leisten und Gefahren für die Zivilbevölkerung beseitigen.